Kaum ein Segment wächst derzeit stärker als die GreenTech-Branche. Green Technologies umfasst sämtliche technologischen Innovationen, die smarte, intelligente und zugleich klimaschonende Lösungen für die Wirtschaft entwickeln. Die Branche ist gerade erst dabei, sich auszudifferenzieren. Wir werfen einen Blick auf die Entwicklungen, die von politischen und technischen Einflüssen bestimmt sind, und viele Chancen für Start-Ups und etablierte Unternehmen bereithalten.
Der stärkste Treiber für die zukünftige Entwicklung der Grünen Technologien ist ganz sicher der europäische Green Deal. Das ist ein Konzept, das Ende 2019 von der EU-Kommission vorgestellt und vom Europäischen Rat und dem Europäischen Parlament unterstützt wurde. Der Green Deal sieht den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft vor. Durch ökologische Modernisierung und emissionsarme Technologien soll Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Um dies zu erreichen, setzte sich die Kommission unter anderen folgende Ziele:
Green Technology steht also im Fokus der europäischen Anstrengungen.
“Es gibt weltweit keine einzige Region, die ein so umfassendes Konzept für den Klimaschutz hat wie den Europäischen Green Deal. Und niemand sonst ist so konkret und so weit wie die EU mit ihren Gesetzespaketen zur Umsetzung der Klimaziele.”
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Januar 2022 (Zeit GREEN)
Der Green Deal kann Europa auch helfen, aus der Corona-Krise wieder auf die Beine zu kommen. Insgesamt 1,8 Billionen Euro aus dem Aufbaupaket NextGenerationEU und dem 7-Jahres-Haushalt der EU investiert man in den Green Deal. Es ist das größte Konjunkturpaket, das je aus dem EU-Haushalt finanziert wurde. Im Zentrum der Maßnahmen stehen Modernisierungsförderungen. Hier sind einige Programme der Einigung:
Die Nachfrage nach nachhaltigem Konsum und bewussten Lebensweisen steigt signifikant. Mit dem Begriff “Neo-Ökologie” umfasst das bekannte Zukunftsinstitut den neuen Meta-Trend, der technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt im Zeichen der Nachhaltigkeit kombiniert. Das wachsende Bewusstsein der Bürger zeigt sich auch in der größeren Präsenz ökologischer, “grüner” Parteien in vielen europäischen Regierungen. Nach einer Studie von Ernst & Young zum Thema Nachhaltiger Konsum achteten 2020 52% der Deutschen beim Einkaufen auf Nachhaltigkeit. Ein weiteres Kennzeichen der neuen Forderung nach ökologischer Lebensweise in der Gesellschaft ist der große Erfolg der Klimabewegung „Fridays for Future“. Dabei handelt es sich um die sogenannte Klimajugend, die sich für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen insbesondere in der Wirtschaft engagiert. Wie aber reagiert die Wirtschaft auf diesen Druck vonseiten der Politik und von der sprichwörtlichen Straße? Indem sie grüne Technologien bzw. GreenTech entwickelt!
Aus der aktuellen Ausgabe des Umwelttechnik-Atlas „GreenTech made in Germany 2021“ können wir erfreuliche Schlussfolgerungen ziehen. Weltweit wird der Markt für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz bis 2030 schon rund 9,4 Billionen Euro umsetzen. Das entspricht einer jahresdurchschnittlichen Wachstumsrate von 7,3 Prozent. Auf dem deutschen GreenTech-Markt sind die Aussichten noch positiver: Das Marktvolumen lag im Jahr 2020 bei 392 Milliarden Euro, bis 2030 wird es sich mehr als verdoppeln. Das entspricht einer jahresdurchschnittlichen Wachstumsrate von 8,1 Prozent.
In Deutschland sind zwei Bereiche wirtschaftlich besonders bedeutsam: Die Energieeffizienz bildet mit einem Anteil von 30 Prozent den größten Leitmarkt der deutschen Umwelttechnologie-Branche. Sein Marktvolumen betrug im Jahr 2020 117 Milliarden Euro. Der zweitgrößte Leitmarkt, nachhaltige Mobilität, verzeichnete ein Volumen von 91 Milliarden Euro. Darin spiegelt sich unter anderem die starke Position deutscher Hersteller und Zulieferer im Bereich der Technologien zur Effizienzsteigerung, zum Beispiel bei Verbrennungsmotoren, wider. Das Marktvolumen des Kernmarkts für Rohstoffe und Materialeffizienz lag im Jahr 2020 bei 78 Milliarden Euro.
Das deutsche Marktsegment für Energieeffizienz wächst mit rasantem Tempo. Was ist der Grund dafür? Eine relativ hohe Bedeutung der industriellen Wertschöpfung und die politischen Rahmenbedingungen auf nationaler und EU-Ebene fördern den Markt. Die Steigerung der Energieeffizienz ist in der deutschen und europäischen Energiepolitik fest verankert. Schon die erste Umweltbewegung in den 1980-er Jahren legte Wert auf Energiesparmaßnahmen wie z.B. die Energiesparlampe oder Nachtspeicheröfen. Smarte Technologien, wie sie bei GreenTech zum Tragen kommen, potenzieren die Wirkung energieeffizienter Maßnahmen.In den kommenden Jahren wird die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten, Verfahren und Dienstleistungen bei den produzierenden Unternehmen in den verschiedenen Branchen stark steigen – denn Energiesparen ist der beste Weg zur Verbesserung des sog. CO2-Fußabdrucks, sei es als Privatperson oder als Unternehmen.
In Deutschland hat sich in den letzten Jahren ein eigener Markt für Produkte und Services im Bereich Energieeffizienz entwickelt. Prognosen zufolge wird dieses Segment bis 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7 Prozent wachsen. Entscheidend sind dabei innovative Technologien, die aber ohne geeignete Dienstleistungen nicht zum Einsatz kommen können.
5 besonders erfolgreiche Segmente für Energieeffizienz-Angebote haben sich etabliert:
In den nächsten Jahren werden innovative grüne Technologien der Branche zu weiterem Wachstum verhelfen. Die Digitalisierung zum Beispiel durch IoT-Lösungen und Smart Building-Technologie ermöglicht es, Gebäude aus der Ferne zu überwachen und zu steuern. Remote Maintenance wiederum sorgt für Prozessoptimierung und Kosteneinsparung. Insbesondere die Segmente Energieeffizienzmanagement-Software sowie Engineering, Beschaffung und Errichtung von Energieeffizienztechnologien werden von neuen digitalen Lösungen profitieren. Das damit verbundene zusätzliche Marktpotenzial wird allein bis 2025 auf 3,5 Mrd. Euro geschätzt.
Green Technology steht bei uns im Fokus. Sind Sie auf der Suche nach einem erfahrenen Partner, mit dem Sie die passende Umwelttechnologie entwickeln können? Wir helfen Ihnen, die richtige Idee zu entwickeln, ein tragfähiges Konzept zu erstellen und eine bahnbrechende Lösung zu liefern. Erfahren Sie mehr über unsere Entwicklungs-Dienstleistungen zu grünen Technologien.
Der Leitmarkt Nachhaltige Mobilität setzt sich aus vier Marktsegmenten zusammen: Alternative Antriebstechnologien, Erneuerbare Kraftstoffe, Technologien zur Effizienzsteigerung sowie Verkehrsinfrastruktur und Verkehrssteuerung.
Das Marktsegment Alternative Antriebstechnologien umfasst Elektroantriebe, Hybridantriebe und Brennstoffzellenantriebe. Durch die Marktdurchdringung und Weiterentwicklung dieser Antriebsarten wird die Dekarbonisierung des Verkehrssektors gefördert (“E-Autos”) und die Abhängigkeit von konventionellen, fossilen Brennstoffen (“Verbrenner”) reduziert.
Demselben Ziel dienen die Technologien des Marktsegments erneuerbare Kraftstoffe. Um die CO2-Emissionen des Verkehrssektors zu minimieren, müssen Verbrennungsmotoren zugleich effizienter werden. Die entsprechenden Lösungen bietet das Marktsegment Technologien zur Effizienzsteigerung. Im Marktsegment Verkehrsinfrastruktur und Verkehrssteuerung steht die Verringerung von Emissionen im Verkehrssektor im Vordergrund. Intelligente, möglichst multimodale Verkehrskonzepte, die die einzelnen Verkehrsträger vernetzen, spielen dabei eine wichtige Rolle.
In Deutschland hat das Marktsegment alternative Antriebstechnologien Rückenwind auf dem Expansionskurs. Die Vorgaben der EU-Verordnung zu CO2-Flottengrenzwerten für Pkw zwingen deutsche Automobilhersteller, ihre Angebotspalette für E-Autos zu erweitern und entsprechende Produktoffensiven anzuekündigen. Ein weiterer Faktor ist ein Verbot von Verbrennungsmotoren bei Neuzulassungen, das in immer mehr Länder erlassen wird. Auch Deutschland strebt an, ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zuzulassen. Es ist daher zu erwarten, dass in Zukunft “smartere” und günstigere E-Modelle angeboten werden, was wiederum das Interesse und die Akzeptanz bei Nutzern erhöht.
Nach den Plänen der Europäischen Union sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 55 Prozent gesenkt werden, 2050 soll Klimaneutralität erreicht sein. Grüne Technologien sind dabei unverzichtbar. Deutschlands neue Regierung hat sich ebenfalls ehrgeizige Ziele gesetzt. Ohne einen nennenswerten Beitrag des Verkehrssektors, der aktuell für rund 19 Prozent der Emissionen verantwortlich ist, bleibt dieses Ziel unerreichbar. Alternative Antriebskonzepte, allen voran der Elektromotor, sind daher ein zentraler Baustein bei der Umsetzung der ökologischen Verkehrswende – und immer mehr Autokonzerne richten sich auf eine rein elektromobile Zukunft aus. Es ist zu erwarten, dass sich viele Green Tech-Startups gründen. Aber auch etablierte Unternehmen bleiben nicht stehen in Sachen Green Technology: So will die Volkswagen-Tochter Audi ab 2026 keine neuen Verbrennermotoren mehr entwickeln und in naher Zukunft nur noch CO2 -neutrale Elektroautos bauen. Dazu werden bis 2029 konzernweit mehr als 70 reine E-Modelle auf den Markt gebracht. Drei deutsche Produktionsstandorte werden vollständig auf die Produktion von Elektroautos umgestellt. Auch hier ist Technologie der entscheidende Faktor: Zur effizienten und flexiblen Herstellung im Volumensegment wurde eine spezielle Plattformlösung für alle Elektrofahrzeuge eingeführt. Auf der Plattform können äußerlich völlig unterschiedliche Karosserien produziert werden – vom Kompaktauto über Geländewagen (sogenannte SUVs) bis hin zum Bus.
Technologische Innovation und Klimaschutz sind das Power-Paar der nächsten Jahrzehnte: Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft und einer zugleich ökonomisch verträglichen Umgestaltung der Wirtschaft spielen Grüne Technologien eine entscheidende Rolle. Speziell in den beiden Feldern: Energiemanagement und Mobilität sind mit intelligenten Innovationen große Fortschritte möglich. Zugleich stehen verschiedene europäische und deutsche Fördertöpfe zur Verfügung, um den Umbau für die Unternehmen finanziell abzufedern. Softeq als Fullstack-Anbieter mit umfassender Expertise in smarten Technologien ist gern ihr Partner – egal, ob Sie an eine GreenTech-Lösung im Bereich Energie oder Mobilität denken.