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Neue Trends im Gesundheitswesen: von der Telemedizin bis zur intelligenten Haustierpflege

Geschrieben von Tatsiana Tsiukhai | 17.03.2022 12:22:17

In der Pandemie mussten viele von uns smarte medizinische Geräte nutzen oder Videosprechstunden mit Ärzten zu vereinbaren. Jetzt tun wir es, weil wir sehen, wie bequem es ist. Darüber hinaus zeigen viele Studien, wie effektiv intelligente Technologien für das Gesundheitswesen sind. Daher fragen immer mehr Krankenhäuser und medizinische Zentren nach Softwarelösungen für das Gesundheitswesen, um wettbewerbsfähiger zu werden und die Pflege intelligenter zu gestalten.

Folgende Entwicklungen verändern den Gesundheitssektor auf der technischen Seite:

  • Verbreitung von KI und Robotik
  • Allseitige Konnektivität
  • Verkleinerung der Hardware-Komponenten
  • Billigere und präzisere Elemente

Kein Wunder also, dass sich der globale Markt für IoT im Gesundheitssektor laut Prognosen zwischen 2021 und 2028 verfünffachen wird. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Trends in der Gesundheitstechnologie, die den Markt im Jahr 2022 vorantreiben werden.

Trend 1. Telemedizin-Lösungen

COVID-19 brachte die Telemedizin in den Mainstream. Heute sind virtuelle Sprechstunden zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden und haben sich von individuellen Videokonferenzen zwischen Ärzten und Patienten zu Gruppensitzungen entwickelt.

Auch wenn einige Telemedizin-Dienste, die in direktem Zusammenhang mit der Pandemie stehen, nicht mehr so nachgefragt werden, wird die Verbreitung von intelligenten Gesundheitslösungen voraussichtlich weiter zunehmen.

Auch die Vielfalt der Anwendungsfälle und -bereiche nimmt zu. Heute bietet Telemedizin eine Vielzahl von Anwendungen für jedermann. Zum Beispiel virtuelle Pflege in den Bereichen Gastroenterologie, Kardiologie, Geriatrie und Schwangerschaftsvorsorge. Viele Lösungen helfen nach wie vor bei der Behandlung von Nicht-COVID-Patienten mit leichten Symptomen. Einige häufige Anwendungsfälle sind:

  • Begleitung von Patienten mit chronischen Krankheiten wie Asthma, Diabetes und Herzkrankheiten. In Verbindung mit medizinischen Geräten hilft dies, die Vitalwerte von Patienten zu verfolgen und sie mit Ärzten zu teilen;
  • Online-Kontrolle nach Operationen und nach der Behandlung auf der Intensivstation, um den Genesungsprozess zu überwachen;
  • Telemedizin in der Krankenpflege – Check-ups aus der Ferne;
  •  Physiotherapie – Therapeuten können Patienten während Videositzungen anleiten;
  • Videosprechstunden wie zum Beispiel über die Schweizer Gesundheitsplattform Megadate – Ärzte beraten und behandeln Patienten rund um die Uhr per App, Telefon, Video und Chat.

Bis 2022 haben Telemedizinlösungen neben ihrer Beliebtheit auch ihre Wirksamkeit bewiesen. Man denke an telemedizinische Besuche bei Patienten mit Diabetes. Eine Studie hat gezeigt, dass Telemedizin die Kontrolle des Blutzuckerspiegels bei diesen Patienten erheblich verbessern kann.

Telemedizinlösungen sind ohne Cloud-basiertes Computing nicht wirklich effektiv. Wenn Sie eine Lösung für Gesundheitsversorger entwickeln, helfen wir Ihnen dabei, eine Cloud-Infrastruktur aufzubauen, eine SaaS-Anwendung zu entwickeln oder bestehende Systeme zu aktualisieren.

Trend 2. Remote Patient Monitoring (RPM)

COVID-19 hat den RPM-Lösungen Auftrieb gegeben, und ihre Beliebtheit nimmt weiter zu. Vor der Pandemie richtete sich IoT im Gesundheitswesen vor allem an Senioren, um ihnen mehr Sicherheit zu geben und um Pflegekräfte in Notfällen zu alarmieren. Im Jahr 2022 verfolgen viele Patienten ihre Vitalparameter zu Hause: Ein Drittel der Verbraucher wählt Lösungen, mit denen sie Daten von vernetzten Gesundheitsgeräten teilen können.

RPM-Lösungen wurden auch dank der zunehmenden Verbreitung von Verbrauchergadgets populär. Dazu gehören Wearables, Smart-Home-Geräte und vielfältige Gesundheitsgeräte.

Heutzutage unterscheiden sich RPM-Systeme hinsichtlich ihrer Form, ihres Zwecks und ihrer Funktionen. Gängige Beispiele für derartige Geräte sind:

  • Messgeräte für Vitalparameter. Blutdruckmanschetten und Blutzuckermessgeräte erfassen die Vitalwerte und senden sie an den Arzt. Dank dieser Daten können Ärzte Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetes überwachen. Solche Geräte können auch die Medikamenteneinnahme kontrollieren. Das Blutzuckermessgerät von Dexcom beispielsweise erinnert Diabetespatienten an die Einnahme des Insulins;
  • Telecare-Lösungen. Drahtlose Rufsysteme oder Wearables unterstützen das Pflegepersonal dabei, den Genesungsprozess und den aktuellen Zustand der Patienten zu verfolgen. Die österreichische Lösung reha buddyl erfasst zum Beispiel objektive Bewegungsdaten der Rehapatienten bei standardisierten Tests und hilft genau zu dokumentieren, wie sich Patienten entwickeln;
  • Intelligente Geräte zur Arzneimittelgabe. Diese Geräte unterscheiden sich je nach Art der Applikation – oral, inhalativ oder injizierbar. Es gibt zum Beispiel intelligente Pillenflaschen, intelligente Inhalatoren, intelligente Injektoren oder intelligente Verpackungssysteme;
  • Intelligente Uhren, tragbare Patches und Sprach-Apps. Vital Scout, ein auf der Brust getragenes Pflaster, verfügt zum Beispiel über EKG-Sensoren zur Messung von Stress und Erholungsgeschwindigkeit. Wenn diese Geräte vernetzt sind, können sie Daten an die elektronische Patientenakte senden. Dank synchronisierter Anwendungen können Pflegekräfte und medizinisches Personal die Pflege anleiten und den Verlauf der Daten einsehen.

Neben diesen bekannten Geräten hat die Pandemie die Unternehmen auch dazu veranlasst, neue Arten von tragbaren Gadgets zu entwickeln. Masken zum Beispiel sind einer der wichtigsten Trends im Gesundheitswesen. Masken können sowohl ein Modeaccessoire als auch ein Wearable mit vielen Funktionen sein. So hat Razor eine intelligente Maske entwickelt, die mit einem Sprachverstärker ausgestattet ist. Ihr MaskFone hat ein eingebautes Mikrofon und Bluetooth-fähige Kopfhörer.

Trend 3. Smarte Tierpflege

Allein in Deutschland hat fast jeder zweite Haushalt mindestens ein Haustier. Während der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Haustieren noch zugenommen. Dies wiederum führte zu einer neuen Welle haustierfreundlicher Gadgets – intelligente Halsbänder, intelligente Futterautomaten und von Hunden aktivierte Videoanrufe. Dies hatte natürlich auch einen neuen Trend in der Kleintiermedizin zur Folge – den Anstieg der Telemedizin-Dienste.

Zu den populärsten Lösungen im Bereich Telemedizin für Tiere gehören heute:

  • Online-Beratungen. Tierarztpraxen können Haustiere über Bilder und Videos untersuchen. Dr. SAM zum Beispiel ist der erste Telemedizin-Anbieter in Deutschland, der Haustiere per Videogespräch untersucht;
  • Intelligente Organizer für Krankenakten. Solche Apps speichern Informationen über Haustiere an einem Ort. Dazu gehören Gesundheitsdaten, Rezepte, Medikamenten-Tracker und Impfprotokolle;
  • Vorsorge. Diese Dienste werden in Form von Videoanrufen, Online-Chats oder E-Mail-Beratungen angeboten. Einige Apps ermöglichen das automatische Ausstellen von Folgerezepten.

Im internationalen Vergleich wird die Telemedizin für Haustiere in Deutschland nach wie vor selten genutzt. In der aktuellen Corona-Krise bieten je nach Umfrageergebnissen nur zwischen 5 % und 21 % der Tierarztpraxen telemedizinische Sprechstunden an. In dieser Hinsicht haben EU-Länder wie Italien oder Spanien, in denen telemedizinische Sprechstunden 30 % und 50 % der Sprechstundenanteile ausmachen, Deutschland überholt.

In Frankreich sind auch Online-Verschreibungen erlaubt. Tierärzte selbst ermutigten die französische Regierung dazu, ein achtmonatiges Pilotprojekt zu starten, das telemedizinische Behandlungen einschließlich der Online-Ausstellung von Rezepten erlaubt. Voraussetzung: Alle digital behandelten Haustiere müssen mindestens einmal im Jahr in der Tierarztpraxis vorstellig werden.

Heute erwarten wir, dass die Televet-Dienste zunehmen werden.

Trend 4. 3D-Druck in der Medizin

Sprechen wir über den 3D-Druck als einen der Trends in der Gesundheitsbranche. Dieser Markt spürte die negativen Auswirkungen der Pandemie, hat diese aber überwunden. Logistik und Investitionen wurden wieder aufgenommen, und heute gibt es optimistische Schätzungen über den Wert des 3D-Drucks für das Gesundheitswesen in den kommenden Jahren.

"Die Aussichten wachsen mit der Marktgröße. Bis 2030 können wir einen 5,6-fachen Anstieg des Anteils von 3D-Druck im Gesundheitsmarkt sehen. Er wird sich auf 5,8 Milliarden Dollar belaufen (gegenüber 1 Milliarde Dollar im Jahr 2020)."

Quelle: Allied Market Research

Wenn es um 3D-Druck im Gesundheitswesen geht, denkt man in erster Linie an künstliche Implantate. Sie sind aufgrund des weltweiten Organmangels sehr gefragt. Mit dem 3D-Druck haben Unternehmen die Möglichkeit, die benötigten Formen und Implantate schneller zu reproduzieren als mit herkömmlichen Massenherstellungsmethoden oder wenn sie auf Spenderorgane warten.

Es gibt auch anspruchsvollere 3D-Modelle. Forscherteams arbeiten an biologisch gedruckten Nieren und Herzmodellen in Originalgröße. Dieser Prozess ist nicht schnell und komplizierter als der herkömmliche 3D-Druck. Beim Bioprinting müssen die Techniker lebendes Gewebe wie Haut, Blutgefäßen oder Knochen nachbilden und funktionsfähig machen. Es kann noch Dutzende Jahre dauern, bis wir komplexe Organe auf diese Weise gedruckt sehen werden. In der Zwischenzeit hilft das 3D-Biodrucken bereits bei der Herstellung von Modellgewebe für die Forschung.

Der 3D-Druck wird auch in der Orthopädie, Radiologie und Onkologie eingesetzt. Die Technologie ermöglicht das Drucken von Medikamenten. Der wachsende Markt für 3D-Druck bietet eine Vielzahl weiterer Einsatzmöglichkeiten, nämlich:

  • Prothesen mit maßgeschneiderten Ersatzteilen. Ermöglichung der Herstellung bionischer Geräte, die die Bewegungen eines menschlichen Beins oder Arms reproduzieren;
  • Lösungen für zahnmedizinische Zwecke. Dazu gehören Zahnersatz, Aligner und Brückenmodelle;
  • Prototypen von medizinischen Geräten. Der 3D-Druck hilft bei der Erstellung präziser Prototypen künftiger Geräte und beschleunigt so den Entwurfsprozess;
  • Anatomische Modelle. Sie können als Schulungsmaterial verwendet werden, z. B. um Ärzte bei der Vorbereitung auf Operationen zu unterstützen;
  • 3D-gedruckte Pillen. Solche Pillen enthalten eine präzise Dosis an Medikamenten.
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Trend 5. KI in der Medizin

Die KI gewinnt in der gesamten Gesundheitsbranche an Bedeutung. Sie macht medizinische Versorgung leichter zugänglich, sorgt für schnellere Diagnosen und verbessert die Patientenerfahrung. Nach Angaben des Harvard Business Review wird sich die Technologie in den nächsten Jahren in 90 % der Krankenhäuser durchsetzen. Bis zum Jahr 2029 wird sich der Wert der KI verzehnfachen, und der Markt wird laut MarketsAndMarkets auf 67,4 Milliarden Dollar anwachsen.

Hier sind die wichtigsten Faktoren, die die Einführung von KI im Gesundheitswesen vorantreiben:

  • Eine wachsende Zahl großer und komplexer Datensätze im Gesundheitswesen. Gesundheitseinrichtungen wollen diese schnell verarbeiten und analysieren können;
  • Verbesserte Rechenleistung und sinkende Kosten für Hardware-Komponenten;
  • Größere Rolle der KI in der Bildgebung und Diagnostik. Sie ist in der Lage, Fehler zu reduzieren und zur Bekämpfung von COVID-19 beizutragen;
  • Zunahme potenzieller KI-basierter Werkzeuge für die intelligente Altenpflege;
  • Steigende Zahl von Kooperationen zwischen Gesundheitsdienstleistern. Dateninteroperabilität ist hier ein Muss

In aktuellen Einsatzbereichen verbessert KI die medizinische Bildgebung, z. B. bei der Krebsvorsorge und bei CT-Untersuchungen der Brust. Insbesondere verringert die KI die Strahlenbelastung bei CT-Untersuchungen und verbessert die Rekonstruktion der Bilder. Sie verkürzt die Zeit, die ein Patient im Magnetfeld verbringen muss, was die Untersuchung angenehmer macht. Sowohl für Ärzte als auch für ihre Patienten führt dies zu schnelleren Diagnosen und weniger Fehlern.

KI hilft im Kampf gegen die Verbreitung von COVID-19. Es gibt KI-gesteuerte Screening-Geräte, die Menschen mit Fieber erkennen, und Kameras, die Gesichter mit Masken erkennen. Die KI soll Immunologen bei der Entwicklung von Impfstoffen helfen. ML-Tools können immunogene Komponenten des Virus finden, die sich als Impfstoffkandidaten eignen würden.

Die wichtigsten Bereiche für KI im Gesundheitswesen mit großem Wachstumspotenzial sind heute:

  • Roboterchirurgie
  • Virtuelle Pflegeassistenten
  • Verwaltungsabläufe
  • Betrugserkennung
  • Reduzierung von Dosierungsfehlern

Unterm Strich

Wenn es um aktuelle Trends im Gesundheitswesen geht, sind viele Faktoren im Spiel. Lockdowns unterbrachen den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen, brachten aber auch einen Schub bei den technologischen Lösungen mit sich. Dazu gehören KI, 5G, Edge Computing, Wearables, Roboter, neue Chips und mehr. Softeq hilft Ihnen als Ihr Berater, bei dieser Vielzahl an Technologien den Überblick zu behalten und dem Implementierungsprozess reibungslos, effektiv und kostengünstig zu gestalten.