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How-to-Guide IoT: In 9 Schritten zum erfolgreichen Multivendor-Projekt

Geschrieben von Anja Mutschler | 30.04.2020 11:10:00

Wer ist mein technischer Entwicklungspartner? Diese Entscheidung gehört zu den kniffligsten Fragen zum Start eines IoT-Projekts, besonders für End-to-End-Anwendungen. Das Problem: Selbst, wenn Sie ein erfahrenes, vertrauenswürdiges Team vor Ort haben, ist es bei IoT-Themen wahrscheinlich, dass es an seine fachlichen Grenzen stößt. Oder es fehlen Ihnen schlicht die Leute, das Projekt erfolgreich zu stemmen.

Sie müssen also entscheiden, ob Sie

  •  mit einem einzigen Anbieter arbeiten und den gesamten Projektentwicklungszyklus auf dieses Unternehmen übertragen (Singlevendor); oder
  • mehrere Anbieter mit Nischenexpertise für separate Projektbereiche suchen und das Ganze koordinieren (Multivendor)

Die Einführung von IoT-Technologie erfordert ein spezifisches Maß an Größe, Flexibilität und Fachwissen. Üblicherweise sind diese nicht in einem einzelnen Softwareentwicklungsunternehmen zu finden.

Auf der anderen Seite haben Multivendor-Projekte ganz andere Risiken, vor allem sind sie kompliziert zu führen.

Kann es also überhaupt ein gut funktionierendes Multivendor-Konzept für IoT geben?

Wir sagen: Es ist alles eine Frage klarer Regeln und Aufteilungen. Wir zeigen Ihnen die 9 wichtigsten Schritte für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit mehreren Dienstleistern:

Warum ist IoT so komplex?

IoT-Projekte sind deshalb so komplex, weil sie viele Funktionsebenen betreffen. Das IoT-Ökosystem beruht auf 3 Säulen:

- Hardware: Objekte werden zu "intelligenten Dingen" – indem Firmware und Sensoren entsprechend aufgerüstet werden

- Infrastruktur: Sensordaten werden gespeichert, analysiert und verarbeitet – als Cloud oder intern.

- Mobile App: Das smarte Objekt und die Infrastruktur des Projekts werden zur Kontrolle und Verwaltung miteinander verbunden.

Das intern zu stemmen, ist in der Regel unübersichtlich. Arbeite ich also mit einem oder mehreren Anbietern? Diese Frage bewegt fast alle Projektmanager, die IoT-Projekte angehen.

Verschiedenes müssen Sie dabei berücksichtigen:

Multi Vendor

  • Komplizierte Führungsaufgabe. Die Leitung und Koordinierung verschiedener Teams ist keine leichte Aufgabe. In Multivendor-Projekten werden Sie zur Koordinierungsstelle, die zusätzlich zu allem anderen auch noch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams verwaltet.
  • Geringere Zusammenarbeit der Entwickler. Bei Softeq Development kommen wir oft dann zu Kunden, wenn sich zeigt, dass die Kommunikation zwischen den beteiligten Teams nicht richtig funktioniert hat – langsame Prozesse und Streitereien sind die Folge. 
  • Einheitliches Prozessmanagement. Selbst wenn die eingesetzten Teams mit demselben Technologiestack arbeiten, arbeiten sie auf ihre eigene Art und Weise damit. Deshalb braucht es einheitliche Regeln, die alle Anbieter einhalten müssen, um Inkompatibilitäten in den Geschäftsprozessen und Technologien zu vermeiden. Noch ein Zeitfresser!
  • Zusätzliche Kosten. Ein Projekt mit mehreren Anbietern ist in der Regel teurer als ein Projekt mit einem einzigen Anbieter – zum Beispiel wegen weiterer Verwaltungs- und Managementkosten.

Single Vendor

  • Mangel an Fachwissen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einem IoT-Projekt immer um eine komplexe, vielschichtige Infrastruktur mit vielen innovativen kundenspezifischen Lösungen. Ein Entwickler allein kann das in der Praxis gar nicht leisten.
  • Eingeschränkte Funktionalität. Das heißt auch: wenn Sie einen Anbieter haben, der sich überragend in einem Bereich wie Cloud auskennt, heißt das überhaupt nicht, dass er ebenso gut in anderen Bereichen wie Testing oder Design ist. Und wer will schon Kompromisse dieser Art eingehen?
  • Abhängigkeit. Sich von einem Technologiepartner abhängig zu machen, erhöht nicht nur Preise und Budgets. Sie laufen auch Gefahr, dass Ihr Projekt zu stark von Ihrem Partner abhängt – kommt er in Schwierigkeiten, sind Sie es auch!

Wann sich eine Umgebung mit mehreren Anbietern auszahlt

Klar, der Wechsel von Anbietern geht oft zu Lasten des Kunden. Auch wenn wir gerade Vor- und Nachteile beider Varianten aufgezeigt haben, ist die Sache für das IoT-Team von Softeq klar: Die Vorteile eines Single-Vendor-Ansatzes überwiegen, gerade bei der Entwicklung komplexer IoT-Projekte.

Wichtig ist eben, den richtigen Partner auszuwählen!

Multi-Vendor ist dann gut, wenn Sie als Unternehmen genügend Ressourcen haben, eine klare Vorstellung von den Herausforderungen und die absoluten Bereitschaft, diese komplexe Angelegenheit zu bewältigen. Dann gilt:

  • Sie erhalten die besten Produkte und Dienstleistungen. Wenn Sie sich für Experten in bestimmten Bereichen entscheiden, haben Sie alle Chancen, nicht nur ein funktionelles, zuverlässiges und vorhersehbares Produkt zu erhalten, sondern auch wirkliche Innovationen.
  • Multithreaded Arbeit am Projekt. Wenn es richtig gehandhabt wird, können verschiedene Elemente des Projekts gleichzeitig bearbeitet werden, was den Produktentwicklungsprozess beschleunigt.
  •  Die Wettbewerbsfähigkeit vorantreiben. In Synergie arbeiten die Anbieter ständig daran, die Messlatte für ihre Dienstleistungen und ihr Know-how höher zu legen - und der Kunde profitiert davon.

Wie verwalte ich ein Multivendor-IoT-Projekt? Die ultimative Checkliste

Die Vorteile einer herstellerübergreifenden IoT-Entwicklungsstrategie liegen also auf der Hand, es bleibt die Frage: Wie kann man eine so komplexe Umgebung verwalten und das gewünschte Ergebnis erzielen?

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Multi-Vendor-Projekte effizient gestalten:

1. Definition des Projektumfangs. Bevor sie Aufgaben an Anbieter delegieren, müssen die Produkteigentümer ihr Projekt richtig einschätzen und die allgemeinen Geschäftsziele und den Weg dorthin definieren. Das Ergebnis: Business Vision, notwendige Skills und Technologien und alle notwendigen Maßnahmen auf dem Weg dorthin.

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2. Wählen Sie den besten Technologiestack und die besten Prozesse innerhalb des zugewiesenen Budgets aus. Da die Ressourcen immer begrenzt sind, sollten Sie von Anfang an die Technologien auswählen, die Sie sich leisten können. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Manchmal kann es besser sein, an einer serverbasierten Lösung zu sparen und sich für die Cloud zu entscheiden, als den Großteil der Ressourcen der Projektinfrastruktur zuzuweisen und dabei die bevorstehende Entwicklung mobiler Anwendungen zu vernachlässigen oder die Kosten für das Design zu senken.

3. Anbieter einbinden. Nachdem sie die richtigen Anbieter ausgewählt haben, richten Sie eine standardisierte Infrastruktur ein, um Prozesse und KPIs jedes Teams zu definieren. So, wie es in Service-Level-Agreements oder SLAs geschieht. Um die effektive Zusammenarbeit zwischen ihren Teams objektiv anzugehen, können Anbieter auch interne Vereinbarungen auf Betriebsebene (Operating Level Agreements, OLAs) abschließen.

4. Die richtigen KPIs identifizieren. Apropos KPIs: Bloß nicht zu viele. Denn ein Projekt spuckt viele Daten aus. Identifizieren Sie lediglich die kritischsten Elemente, wie Deadline/Produktlieferung; Compliance; Cybersicherheit; Budget etc. und geben sie qualitative und quantitative Mindestsicherheitsstandards vor, die realistisch erreichbar sind.

5. Rollen- und Verantwortungen zuweisen. Je eindeutiger, desto besser. Vermeiden Sie nach Möglichkeit funktionale Überschneidungen und Abhängigkeiten. Je klarer Umfang, Aktivitäten, Leistungen und Verantwortungsebenen je Anbieter geklärt sind, umso besser.

6. Kommunikationstool/-regeln. Damit es nicht zu Kollisionen kommt, braucht es klare Kommunikationsregeln und einen Ort, wo Wissen und Feedback geteilt werden kann.

7. "Wir sind ein Team". Dieser Schritt wird oft vernachlässigt. Aber seien wir ehrlich: Kommunikationsprobleme werden oft dadurch verursacht, dass verschiedene Teams, ohne einander zu kennen, an einem komplexen Projekt zusammenarbeiten müssen. Die Förderung der Teamkultur ist wichtig. Agile Meetings, regelmäßiger Austausch, Online-Sitzungen und Team-Retrospektiven sind nützlich.

8. Incentivierung & Risikomanagement. Leistungsanreize motivieren jeden, seine Arbeit gut und besser zu machen. Diese Incentivierung guter Leistung stärkt ein Multi-Vendor-Projekt nachweislich. Ein Product Owner sollte aber auch festlegen, was passiert, wenn gegen Regeln verstoßen wird, z.B. Finanzgarantien für verspätete Lieferung oder für mangelhafte Leistung. Wenn es zur Krise kommt, ist man froh über alles, was man zuvor bedacht hat.

9. Leistungsberichte. Um das Leistungsniveau jedes Anbieters im Auge zu behalten, sollte man regelmäßige Berichte erzwingen, die ein Update über Fortschritt, Leistungen und anstehende Arbeiten enthalten.

Das klingt Ihnen zu kompliziert? Wir von Softeq stehen als Full-Stack-Developer mit viel Erfahrung in Internet of Things gerne für ein Gespräch als Single Vendor zur Verfügung.